Tod. Als Vampir sollte man eigentlich keine Angst vor diesem Zustand haben, schließlich war er schon Mal gestorben, mit dem kleinen Unterschied, dass er damit das ewige Leben gewonnen hatte. Die Ewigkeit, bei der er nun auch Abstriche machen musste, denn auch das Leben eines Vampirs konnte ein Ende nehmen und dies spürte er diesmal am eigenen Leibe. Er bereute es keinesfalls sein untotes Leben aufgegeben zu haben, denn dieser Schritt bedeutete, dass sein Bruder und Elena weiterleben konnten. Das Einzige, was ihm einen Stich versetzte war die Tatsache, dass er die Frau zurückließ, die es geschafft hatte ihm ein Gefühl zu geben ein Stück menschlicher zu sein. Als er nach Mystic Falls kam, war er nicht mehr als eine leere Hülle, getrieben von dem Wahn Katherine wiederzufinden. Getrieben von Blutdurst aber all das hatte er hinter sich gelassen. Er erinnerte sich wieder daran wie es war zu fühlen. Sich um jemand anderen zu sorgen als um sich selbst, auch wenn er im nachhinein feststellte, dass es gar nicht so erstrebenswert war. Wieso tat man sich so ein Leid selbst an? Immer in Gedanken bei jemand anderen, immer in Sorge um jemand anderen. Er hatte höchsten Respekt vor Menschen, die dies Tag für Tag bewerkstelligten. Menschen wie Elena. Elena... Unbewusst hatte er die Hand Bonnie's etwas fester gedrückt als das Licht auf ihn zukam und er die Augen schloß. Da waren sie, diese berühmten Flashbacks. Bei über 100 Jahren hatte er geglaubt auf mehr zurückblicken zu können, doch die Momente auf die er hätte stolz sein können hielten sich in Grenzen und letztendlich sah er doch nur die Doppelgängerin. Er erinnerte sich an ihre Stimme. An die Stimme, die ihm so oft ins Gewissen rufen musste was Richtig und Falsch war aber auch die Stimme, die ihm versicherte ihn zu lieben. Seit Jahrzehnten hatte er jenes Gefühl nicht erfahren, er fühlte sich auch nie als gäbe es etwas an ihm, was es wert wäre geliebt zu werden. Er erinnerte sich an ihre braunen langen Haare, an die vielen Momente in denen er ihr durch eben diese gestreichelt hatte. Daran wie sie ihn an sovielen Morgen kitzelten als es Zeit war wieder aufzustehen... an ihren Durft aber allen voran an ihre wunderschönen Augen, in denen sich so viele Emotionen wiederspiegelten. Bei denen man auf den Grund ihrer Seele sehen konnte, um darin zu versinken. Ihre Augen waren es, in denen er sich als erstes verliebt hatte, die so viel Hoffnungen widerspiegelten. Hoffnung, die ihn nun auch nicht weichen ließ als ein Schmerz seinen Körper durchzog. Was hatte er denn erwartet? Dass auf der anderen Seite wohlklingelnde Glöckchen erklingen und die Engel auf ihn warteten? Dazu pflasterten zu viele Leichen seinen Lebensweg. Trotzallem zierte ein süffisantes Lächeln seine Lippen und grad als er glaubte die Schmerzen nicht mehr ertragen zu können, hörten sie auf. Abrupt riss man ihn aus der Welt, die er als Hölle klassifizierte und...

"Atlanta?" Ungläubig war seine Stimme als erkannte wo er sich befand, wenngleich ihm nicht klar war wieso. Atlanta war also die Hölle? Hätte er auch selbst drauf kommen können. Seine Beine führten ihn durch die Strassen der Stadt und es brauchte gar nicht lange bis er begriff, dass er zurück war. Zurück als Geist, denn auch wenn er sich unglaublich gern ein Glas Whiskey gegönnt hätte, konnte er nichts berühren. Verdammt, was sollte das? Es hätte endgültig sein sollen und nun trieb schon wieder irgendjemand Spielchen mit ihm. Katherine? Silas? Die Traveller? Es gab so viele Möglichkeiten aber bevor er seinen Thesen nachgehen konnte, war da schon wieder der Schmerz. Damon griff sich an die Brust, verzog das Gesicht als sein Zwischenstop beendet wurde und er sich in einer Gruft wiederfand. "Das macht dir wohl verdammt viel Spaß, was!?", schrie er ins Nichts, im Glauben das Wesen damit zu erreichen, was ihn von einem Ort zum nächsten schubste. Er wollte grade mit seiner Hasstriade fortführen als er eine Stimme wahrnahm und irgendein Hexengebrabbel, was kurz nach dem Erreichen seines Ohres auch endete. Damon fuhr herum und da stand sie. Der Grund für sein Auftauchen an diesem Ort. Er hatte alles in Erwägung gezogen dabei lag die Antwort die ganze Zeit auf der Hand. Elena. Sie war keine Person, die aufgab und es schmeichelte ihm, dass sie ihn nicht aufgab. Zugleich merkte er jedoch, dass er wütend wurde. Wütend darüber, dass sie nicht losließ und sich wer weiß in welche Gefahren begab um ihn aus dem Jenseits zu holen. Er trat einige Schritte auf die Dunkelhaarige zu, stockte mitten in seiner Bewegung. Konnte sie ihn überhaupt sehen oder war er nicht mehr als ein verdammtes Trugbild seinerseits. Ein Schatten, welcher gar nicht wahrgenommen werden konnte. Er tigerte herum bis er vor Enzo stehen blieb. "Du hättest sie aufhalten müssen!", schrie er ihn an im Glauben, dass die beiden ihn gar nicht hören konnten. Er warf die Hände in die Luft und schüttelte den Kopf. "Du bist unfassbar!" Sein Blick traff seine Freundin oder Exfreundin. Keine Ahnung wie er zu der Beziehung stehen sollte, jetzt wo er ein Geist war. "Da opfert man sich. Heldenhaft und du begibst dich direkt in die nächste Bredouille!" Eine Pause entstand, denn zugeben dass er froh war sie zu sehen, stand nicht zur Debatte. Sie hatte das nicht verdient. Elena sollte ein glückliches Leben führen. Ein Leben ohne ihn, vielleicht an der Seite seines Bruders. Apropos, wo war Stefan? Wieso hatte er sie nicht irgendwo eingesperrt damit sie nicht auf solche dummen Ideen kam? "Ich hab die Hölle gewählt, begleitet von Bonnie und Katherine... damit du leben kannst... damit du..." Ihre Blicke trafen sich. Damon's Stirn legte sich in Falten. War es denn möglich? War es möglich, dass sie ihn sehen konnte?

Lorenzo konnte es nicht glauben. Damon war wirklich tot und er wieder am Leben. Eigentlich konnte er sich freuen, denn er war wieder da, wieder am Leben und Damon. Na ja der hatte so viel Mist gebaut, dass er es verdient hatte. Nur wieso war er dann nicht glücklich? Lorenzo konnte das Leben in vollen Zügen genießen und doch tat er es nicht. Wem sollte er auch schon auf die Nerven gehen und mit wem sollte er saufen gehen? Es war doch langweilig, wenn er so richtig darüber nachdachte. Also schön, aber wie sollte man Damon wieder zurück bekommen, wenn die andere Seite zerstört war? Das war eine Frage, die Lorenzo nicht beantworten konnte. Wie auch, er war siebzig Jahre bei den Augustinen eingesperrt gewesen und hatte keine Ahnung von sowas. Alleine saufen war auf Dauer langweilig und sonst hatte er keine Freunde. Er war eben nicht der sozialste Mensch, oder eher Vampir auf dieser Welt. War eben so.

Elena wollte Damon auch nicht gehen lassen und vermisste ihn. Ja, sie liebte ihn und konnte ihn nicht loslassen. Darauf konnte man aufbauen, denn dann wären sie schon mal zwei. Nur was machen? Enzo und Elena überlegten hin und her und kamen zu dem Schluss, dass nur eine Hexe da helfen konnte, was wahrscheinlich auch stimmte, denn sonst kannte er niemanden, der helfen konnte, geschweige denn wollte, denn Enzo hatte schon gemerkt, dass Damon nicht so beliebt war, aber das war er selber ja auch nicht, also war es ihm egal. Sie hatten jemanden gefunden, was schon mal gut war, denn Enzo kannte keinen, aber Elena hatte da viel bessere Connections als Lorenzo. Zusammen hielten sie nun eine Session ab. Oh je die Atmosphäre behagte ihn mal so gar nicht, aber was tat man nicht alles um einen alten Freund aus der Hölle zu holen? Er sah zu, denn er war sowieso keine große Hilfe, konnte keine Magie und hatte eher Angst vor sie, was er aber niemals offen zugeben würde. Auf gar keinen Fall! Soweit kam es noch. Er beobachtete dieses Ritual und war gespannt, ob es klappen würde, ob sie Damon damit wirklich zurück holen konnten, denn das wäre einfach zu schön um wahr zu sein. Enzo schnaubte leicht. Hatte er das wirklich gedacht? Damon hatte so viel Mist gebaut, ihn im Stich gelassen und doch wollte er ihn wieder haben. Ein Fall von geistiger Umnachtung. Auf jeden Fall! Okay, nun war er aber schon mal hier und würde auch nicht einfach so gehen. "Dafür schuldest du mir eine Menge", murmelte er vor sich hin und wartete nun auf etwas. Es schien jedoch nichts zu geschehen, oder? Enzo spürte irgendwie etwas, etwas das bei ihm Gänsehaut auslöste. Er sah sich um, sah aber keinen Auslöser dafür. Also schön still bleiben, doch dann hörte er Damons Stimme, die ihm glatt noch eine Gänsehaut einbrachte. War er wirklich hier? Wieso konnte Enzo ihn denn dann nicht sehen? Doch dann flackerte das Licht und Enzo sah Damon, der fluchte. "Und wir wollen dich aus der Hölle holen, dafür schuldest du mir was", meinte Enzo und sah seinen Geisterfreund an. Oh ja dafür schuldete er ihm wirklich was. Nun trafen sich die Blicke von Elena und Damon. Das war irgendwie..rührend. Na ja wenn man auf sowas stand, was Enzo schon mal nicht tat. Enzo trat auf Damon zu und wollte ihn berühren, aber seine Hand griff ins Leere, durch Damon durch. Verdammt er war also doch nicht zurück, jedenfalls nicht ganz. "Na toll und nun? Einen Geisterdamon brauche ich auch nicht."